„Danke für diese tolle und respektvolle Ausstellung!“ „Bleibt dran, das Thema ist so wichtig“ – „Toll, dass ihr euch so intensiv mit dieser schweren und beeindruckenden Thematik beschäftigt habt“ – so klingen einige Stimmen von Besuchern und Besucherinnen der Veranstaltung der Klasse 10a des Reismann-Gymnasiums: Auf ungewöhnliche Weise hat sich die Klasse unter Leitung ihrer Klassenlehrerinnen Frau Panten und Frau Heims seit Beginn des Schuljahrs in zahlreichen Aktionen und Projekten mit dem Thema „Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in OWL – damals und heute“ auseinandergesetzt. Dabei ging es z.B. um aktuelle Verschwörungserzählungen, unsere jüdischen Nachbarn in OWL, Songs gegen Rechts oder das Gestalten von Installationen und Bildern. Diese wurden in einer spannenden Ausstellung von den Schülerinnen und Schülern präsentiert. Die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm lobte das gesamte Projekt und betonte, dass ihr eine derartige intensive Auseinandersetzung von jungen Menschen Kraft für ihre Arbeit geben würde.
Zuvor hatte Benjamin Nemili in einer bewegenden Rede den Bogen geschlagen vom Alltagsrassismus und Antisemitismus der Gegenwart zu den ehemaligen Schülern des Reismann-Gymnasiums, die durch die Politik der Nationalsozialisten die damalige Reismann Oberrealschule zwangsweise verlassen mussten. Es sei höchste Zeit an diese zu erinnern und ihre Namen zu nennen, betonte Benjamin. Genau deshalb initiierte die Klasse mit Unterstützung des Stadtarchivs und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) das Aufstellen einer Gedenktafel an der Schule. Nun wurde diese am Ende der Veranstaltung feierlich enthüllt.
Frau Schrader als Vertreterin der CJZ erinnerte in ihrer lebendigen Rede an die Familien dieser Schüler. „Wir dürfen niemals vergessen!“ – diesen Satz konnte man an diesem Nachmittag häufiger hören.