Beim Betrachten dieser Foto-Collage der Schülerin Carolin aus der Q1 hat man fast den Eindruck, das Rufen und Lachen der Schülerinnen und Schüler auf dem Pausenhof zu hören und ihr Spielen und Laufen zu sehen. Die Fenster des Gebäudes werfen in vielen kleinen Facetten das Licht zurück und die Architektur scheint sich ins Innere des Gebäudes fortzusetzen und eröffnet einen überraschenden Tiefenraum. Viele einzelne Seh-Eindrücke verbinden sich in diesem Bild zu einem komplexen neuen Ganzen. Auf diese Weise werden Figuren und Bewegungen in Raum und Zeit in einer simultanen, also gleichzeitigen Wiedergabe sichtbar gemacht.
Der Pop-Art-Künstler David Hockney hat diese Technik des Foto-Joiners entwickelt und ab 1976 zur Perfektion gebracht. Eines seiner Hauptziele dabei war die Erörterung der Funktionsweise des menschlichen Sehens und Fragen der Wahrnehmung.
Das Schülerbild steht in deutlichem Kontrast zur Malerei von Pieter Bruegel, der die Kinderspiele um 1560 in wunderbarem Realismus sorgfältig bis ins Kleinste malerisch wiedergegeben hat. Die Gegenüberstellung der Bilder, die wie immer im Treppenaufgang zur Aula hängen, zeigt die Entwicklung von künstlerischem Ausdrucksvermögen in Inhalt und Technik.
Die von der Fachschaft Kunst initiierte Reihe „Das Bild des Monats“ wird weiter fortgesetzt.