In der aktuellen Radiorecherche „Kinder und Jugendliche im Leistungssport“ widmet sich Radio Hochstift einem spannenden und zugleich sensiblen Thema: Wie gelingt es jungen Menschen schulische Anforderungen mit dem enormen Trainingsaufwand im Leistungssport zu vereinen? Welche Unterstützung brauchen sie – und wo liegen die Grenzen? Um diese Fragen zu beantworten sprach Dania Tölle mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus Paderborn, die den Alltag von jugendlichen LeistungssportlerInnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Von Seiten der Schule durften Herr Rojahn (Schulleitung) und Frau Katharina Martl (Sportkoordination) den Sender besuchen, um das Interview vor Ort zu führen. Dabei durfte ein spannender Einblick ins Innere des Senders, inklusive ein Besuch im Studio, nicht fehlen.
Leistungssport und Schule
Ein zentraler Bestandteil der Recherche war das Reismann-Gymnasium Paderborn (RGP), das sich als NRW-Sportschule einen Namen gemacht hat. Bei uns werden junge Talente nicht nur schulisch gefördert, sondern auch sportlich begleitet – durch spezielle Förderungen, sportbedingte Befreiungen, flexible Stundenpläne, individuelle Lernzeiten und eine enge Zusammenarbeit mit dem jeweiligen SportlerIn und unter KollegInnen, der Schulleitung, der Sportkoordination, TrainerInnen, dem Paderborner Sportinternat und den Eltern.
Unser Schüler Jann-Mika Schierhorn, der derzeit in die Q1 geht, Bewohner des Paderborner Sportinternats und zweifacher Deutscher Meister seiner Altersklasse im Baseball (Untouchables Paderborn) ist, der sogar in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft (U18) in Japan teilnehmen durfte, gewährte persönliche Einblicke in seinen Alltag. Sein Tagesablauf ist durch Schule und Training sehr eng getaktet. Dennoch betont er, dass er sich gut unterstützt fühlt und seinen Weg bewusst gewählt hat.
Wissenschaftliche Perspektive
Auch die Wissenschaft kommt in der Reportage zu Wort: Prof. Dr. Miriam Kehne, Sportwissenschaftlerin an der Universität Paderborn, erklärt, welche Chancen und Risiken der Leistungssport für Kinder und Jugendliche mit sich bringt.
„Es lässt sich Folgendes festhalten: Wir haben zum einen ein deutlich höheres sportliches Aktivitätsverhalten der Kinder, die wir untersucht haben, also der der fünften Klassen und der siebten Klassen. Und wir haben gleichzeitig aber herausgefunden, dass sie eigentlich weder schulisch noch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung irgendwelche Nachteile erfahren.“ (Miriam Kehne)
„Pro Leistungssport“
Ein weiteres Interview führte Radio Hochstift mit dem Verein „Pro Leistungssport“, der schon in der Grundschule im Kreis Paderborn eine sogenannte Vielseitigkeitssichtung durchführt und dann u.a. den Tag der Talente veranstaltet.
Fazit:
Die Radiorecherche von Radio Hochstift zeigt: Der Weg in den Leistungssport ist für Kinder und Jugendliche eine große Herausforderung – aber auch eine Chance. Entscheidend ist, dass Schulen, Eltern, Vereine, Internat und weitere Institutionen gemeinsam Verantwortung übernehmen und individuelle Lösungen finden.
Denn der Erfolg im Sport darf nicht auf Kosten der Gesundheit oder der kindlichen Entwicklung gehen. Vielmehr braucht es ein Umfeld, das fördert, schützt und begleitet – auf und neben dem Platz.
Die komplette Radiorecherche ist auf der Website von Radio Hochstift abrufbar.

